KStA "Breitere Wege gewünscht"
 

24.03.2011 Kölner Stadt-Anzeiger


Mehr Grün und breitere Wege gewünscht
MÜLHEIM 2020 - Vertreter der Verwaltung stellen im
Genoveva-Gymnasium Baupläne vor

VON UWE SCHÄFER

Mülheim. Großes Interesse zeigten die Mülheimer Bürger an den Entwürfen zur Neugestaltung der Frankfurter Straße und des Bahnhofsvorplatzes. In der voll besetzten Aula des Genoveva-Gymnasiums stellte die Stadtverwaltung ihre Pläne im Rahmen des Programms "Mülheim 2020" zur Diskussion. Baudezernent Bernd Streitberger stellte sich mit Oberbürgermeister Jürgen Roters und dem Chef des Amts für Straßen und Verkehrstechnik, Klaus Harzendorf, den Fragen der Bürger.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung musste sich Streitberger gegen den Vorwurf der Initiative "Rettet Mülheim 2020" wehren, die die Stadt der Abzocke bezichtigte. In einem Flugblatt der Initiative heißt es, dass die Stadt zwar Fördergelder von der EU für den Umbau der Straße bekomme, von den Anliegern aber Straßenausbaubeiträge abkassieren wolle. Die Initiative beruft sich auf die Ankündigung von Frank Greinert vom Bauverwaltungsamt auf der jüngsten Sitzung des Veedelsbeirats, auf der er solche Beiträge ankündigte. Heinz Weinhausen von "Rettet Mülheim 2020": "Die Stadt Köln lässt die Bürger bluten." Streitberger: "Leider sind wir nach dem Straßenausbaubeitragsgesetz des Landes NRW zur Erhebung von Beiträgen verpflichtet." Die Fahrbahnsanierung auf der Frankfurter Straße sei nicht beitragspflichtig, weil es sich um eine Bundesstraße handele. So seien von insgesamt ungefähr 2,8 Millionen Euro für beide Projekte 1,4 Millionen Euro beitragspflichtig. Es kämen ungefähr 800 000 Euro auf die Grundstückseigentümer zu. Streitberger: "Die werden in der Regel vier Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten fällig." Er sicherte aber zu, die Betroffenen noch zu einer gesonderten Veranstaltung einzuladen. Kritik ernteten die Planer für ihr Vorhaben, die Zufahrt zur Elisabeth-Breuer-Straße zu sperren und an deren Stelle einen Platz einzurichten. Der Entwurf sieht vor, den Verkehr über die Steinkopfstraße und die Wiesbadener Straße umzuleiten. Anwohner bemängelten, die Steinkopfstraße, derzeit Einbahnstraße, sei zu eng für zweispurigen Verkehr. "Das sehen wir in der Bezirksvertretung auch so", so Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs. Das Gremium werde sich gegen die Schließung aussprechen.

Marco Laufenberg, ein passionierter Radfahrer, reicht die geplante Breite des Fahrrad-Schutzstreifens auf der Frankfurter Straße von 1,75 Meter nicht aus: "So ein schmaler Streifen sorgt bei mir für Nervenkitzel." Es sei gefährlich, wenn ein Radfahrer über eine Tür stürze, die von einem Autofahrer unmittelbar am Radweg geöffnet werde. Unzufrieden sind etliche Bürger auch mit den Plänen für den Vorplatz des Bahnhofs Mülheim. "Der ist doch tot", kritisierte ein Zuhörerin und forderte, mehr Grün anpflanzen. Das spende im Sommer Schatten.

Weitere Vorschläge wurden gemacht zur Reinigung der Bahnunterführung, zur Einebnung eines Teils der Freitreppen am Wiener Platz neben der in südlicher Richtung gelegener Bushaltestelle und zur Gestaltung des Standorts für die neuen Fahrradständer am Bahnhof

Download Artikel